AI – Ästhetischer Eindruck

(engl. Aesthetic Impact)

AI ist des Viewers persönliche, gefühlsmäßige Reaktion auf das Zielgebiet: „die Gefühle, die das Zielgebiet in Ihnen auslöst“. Es kann der Ausdruck plötzlichen Erstaunens, Schwindelgefühl, Abscheu oder Gefallen sein. Es ist extrem wichtig, dass AI ordnungsgemäß wahrgenommen und herausgeschrieben wird, denn dieses kann den gesamten Sitzungsverlauf von diesem Moment an entscheiden, indem es sogenannte AOL-Drives auslösen kann. Der Viewer darf AI nicht übergehen.

 


Ästhetischer Eindruck zeigt einen plötzlichen und dramatische Öffnung der Blende an und signalisiert den Übergang von Stage II nach Stage III. In normalem Sitzungsablauf tritt er nur auf, wenn vorher zwei oder mehr dimensionale Informationen über die Signal Line eingetroffen sind. Gelegentlich kann AI jedoch auch mehr oder weniger spontan in Stage II auftreten, besonders, wenn ein Zielgebiet mit sehr spezifischen Stage II Elementen ausgestattet sind, so wie bei einer besonders gefährlichen chemischen Anlage. AI ist des Viewers persönliche, gefühlsmäßige Reaktion auf das Zielgebiet: ”die Gefühle, die das Zielgebiet in Ihnen auslöst”. Es kann der Ausdruck plötzlichen Erstaunens, Schwindelgefühl, Abscheu oder Gefallen sein. Obwohl einige Zielgebiete scheinbar durchgehend ähnliche AI Reaktionen in allen Person, die sie remote viewen auslösen, muss doch im klargestellt werden, dass eine AI Reaktion direkt auf der individuellen Persönlichkeit und deren emotionaler/physischen Betrachtungsweise beruht und dass daher AI Reaktionen voneinander manchmal dramatisch zwischen Viewern – abweichen können.

Sobald sich die Blende schlagartig öffnet nach Stage II, ergießt sich eine Flut von Zielgebiets-Informationen in das Unterbewusstsein des Viewers. Der kumulative Effekt aller Details ist die Auslösung einer subjektiven Reaktion durch den Viewer. Diese Öffnung der Blende und die darauffolgende subjektive Reaktion wird ästhetischer Eindruck (AI wg. eng. Aesthetic Impact) genannt und ist die subjektive emotionale Reaktion des Viewers auf das Zielgebiet. Es ist am besten so zu beschreiben als das “Gefühl, das das Zielgebiet beim Viewer auslöst”. AI kann sofort nach zwei Stage II Dimensionen folgen, wird jedoch sicher nach drei oder mehr dimensionalen Eindrücken vom Zielgebiet folgen. Es kann auf die verschiedensten Weisen erlebt und ausgedrückt werden. Ein einfacher Ausruf “Wow!” kann die AI Reaktion sein, wenn einer plötzlich mit der Riesigkeit einer natürlichen Formation – so wie dem Grand Canyon oder dem Yosemite´s Half Dome – konfrontiert wird. Auf der anderen Seite kann ein solches Zielgebiet einfach nur ein Schwindelgefühl oder die Angst zu fallen auslösen oder kann einen dazu veranlassen, anzumerken “Das ist wirklich hoch (oder tief)!”. Eine Kläranlage kann eine AI Reaktion der Abscheu wegen des üblen Gestanks auslösen. Oder das Begreifen der Pracht oder Verwahrlosung eines Zielgebiets kann bei einem den plötzlichen Eindruck von Schönheit oder Hässlichkeit auslösen. Andere Beispiele für AI sind Klaustrophobie, Einsamkeit, Furcht, Freude, Entspannung, Spaß, etc.

AI ist nicht immer bestimmend; tatsächlich ist es oft subtil vorhanden und schwierig wahrzunehmen. Es kann manchmal eine plötzliche, leichte Wahrnehmung oder ein abrupter Wechsel der Perspektive sein, eine leichte Überraschung oder eine geänderte Haltung gegenüber dem Zielgebiet. Manche Viewer, die in ihrer Vergangenheit wenig eigene emotionale Erfahrungen gemacht haben, haben ggf. ein Problem damit, AI überhaupt festzustellen und sind vielleicht davon überzeugt, dass AI bei ihnen nicht auftritt. Diese Personen müssen sehr vorsichtig sein, AI Reaktionen nicht zu sublimieren oder zu unterdrücken und benötigen zusätzliche AI – Angebote/Trainings, um zu lernen, diese wahrzunehmen und richtig auszudrücken.

Der Monitor hat ebenfalls eine unterstützende Rolle für den Viewer und seine Aufmerksamkeit gegenüber AI zu spielen. Körpersprache, Augenbewegung und spezifische Wortwahl können Hinweise für erfahrene Monitors sein, dass AI aufgetreten ist. Der Monitor muss die Aufmerksamkeit des Viewers auf das Vorhandensein eines nicht deklarierten AIs lenken, sobald er die Symptome eines solchen feststellt.
Es ist extrem wichtig, dass AI ordnungsgemäß wahrgenommen und objektifiziert wird, denn dieses kann den gesamten Sitzungsverlauf von diesem Moment an entscheiden. Der Viewer darf AI nicht übergehen. Ästhetischer Eindruck muss wahrgenommen, erklärt und ihm muss Gelegenheit gegeben werden, danach zu verschwinden. Sollte der Viewer an dieser Stelle irren und versuchen, AI zu übergehen, dann werden alle Informationen von diesem Punkt an vom subjektiven Filter der aufgetretenen emotionalen Erfahrung gefärbt sein und AOL Drive oder AOL “Gehabe” (unter AOL weiter unten behandelt) werden sicherlich auftreten.

AI wird in folgender Weise behandelt. Beim Durchlauf von Stage II erhält der Viewer ein Bündel von zwei oder mehr grundsätzlichen Dimensionen. Er stellt plötzlich die Weitung der Blende fest und erhält gleichzeitig eine subjektive emotionale Reaktion auf das Zielgebiet – entweder ausgeprägt oder sanft. Er spricht beim Niederschreiben auf das Papier laut “AI Break (AI Unterbrechung)”. Er erläutert dann kurz in Wort und Schrift den Inhalt des AI. Erklärungen können alles sein wie “Wow!” oder “ekelhaft!” oder “ich mag diesen Platz!” oder von “Schwindel” bis “mir ist übel” oder auch “das ist langweilig” oder “ich bin beeindruckt, wie groß das Ding ist” oder “absolut massiv!”. Mit dem “AI Break” löst sich der Viewer kurzfristig von der Signal Line und gestattet der emotionalen Reaktion, sich aufzulösen. Der erforderliche Zeitraum kann variieren von einigen Sekunden bei einem sanften AI bis zu Stunden für einen besonders eindringlichen.

Es ist wichtig, anzumerken, dass, obwohl viele Zielgebiete grundsätzlich dieselben Reaktionen bei den Remote Viewern auslösen, jeder RV individuell zu betrachten ist und unter Umständen beträchtliche Abweichungen in den AIs für ein identisches Zielgebiet auftreten können. Ein gutes Beispiel ist eine kleine Landzunge bei Cape Cod, Massachusetts. Ein Viewer, eine sehr gesellige Frau mit Vorliebe für soziale Kontakte fühlte sich bei diesem Zielgebiet trostlos, einsam, depressiv, abgeschnitten. Ein anderer Viewer, der es mochte, Zeit in der Natur ohne viele Menschen zu verbringen empfand dasselbe Zielgebiet als wunderschön und erfrischend. Da AI subjektiv ist, sind solche Abweichungen zu erwarten und unter den richtigen Umständen durchaus angemessen.

(aus der deutschen Übersetzung von Gunther Rattay)

In der amerikanischen Theorie wird hierdurch ein plötzlicher, „dramatischer“ Einstieg in den Kontakt mit der Matrix signalisiert, vorzugsweise beim Übergang von Stufe 2 zu Stufe 3. In der Praxis hat sich gezeigt, dass ein AI in jeder Stufe und zu jedem Zeitpunkt möglich ist, dass sogar schon nach Nennung der Koordinaten ein erstaunter Ausruf des Viewers kommen kann, der sich dem Target angemessen von Größe von oder Energiegehalt des Zieles beeindruckt fühlt. Aus diesen Gründen sollte man schon nach Abschluss der Stufe 1 ein AI abfragen, da unterdrückte AIs im Fortlauf der Session datenbeeinflussend wirken und zu hartnäckigen AULs führen können. Manche Viewer haben große Probleme damit, sehr schwache eigene emotionale Reaktionen zu erkennen, deshalb sollten generell nach Ende jeder Stufe AIs abgefragt werden, auch wenn der Viewer wieder „nur“ eine Stellungnahme zum Ablauf der Session von sich gibt, z.B. „Das ist ja völlig bescheuert, was ich hier mache!“ In diesem Fall wird ein gefühltes Beurteilungsdefizit des Wachbewusstseins kenntlich gemacht. Die Bearbeitung eines AI’s geschieht ähnlich wie bei AULs: Stopp, Stift hinlegen, Pause, aus dem Aufmerksamkeitsbereich entfernen.

(aus: Manfred Jelinski: „Die Bar am Ende des Universums, 5. Anflug“)