Anerkennung wissenschaftlicher Methodik für PSI-Experimente

Machen wir uns nichts vor: Wikipedia als größtes lexikalisches Instrument prägt mittlerweile maßgeblich die öffentliche Meinung über die darin beschriebenen Inhalte. Dabei wird oft vergessen, dass die Artikel immer auch individuelle Meinungen widerspiegeln und nicht hundertprozentig objektiv sein können. Der Artikel über Remote Viewing im deutschsprachigen Wikipedia liest sich noch einigermaßen sachlich, da der Autor vermeidet, eine entsprechende Wertung der Phänomene einzubringen. Anders ist es auf den englischsprachigen Seiten. Da wird das gesamte Thema ziemlich direkt als „Pseudowissenschaft“ abgekanzelt. Ungeachtet der Tatsache wohlgemerkt, dass die US-Regierung und Geheimdienste über 23 Jahre und etliche Millionen Dollar in dieses Projekt gesteckt haben. (Die Einstellung des Programms im Jahr 1995 darf nach Sichtung der Begründung und der Frage, wie es dazu gekommen ist, getrost als „Show-Act“ gewertet werden.)

Es ist jedenfalls relativ unlogisch, anzunehmen, dass einige der klügsten Köpfe des Landes über zwei Jahrzehnte hinweg nicht bemerkt haben sollen, dass die Methode keine signifikaten Ergebnisse bringt. Meinen wir zumindest. Aber lest selbst:

Im englischsprachigen Wikipedia-Artikel über Russell Targ wird Remote Viewing als „Pseudowissenschaft“ bezeichnet, ebenso im Artikel über Remote Viewing selbst. Russell Targ, der mit Harold Puthoff im Jahr 1972 das Phänomen erforschte, hat 2014 einen offenen Brief an die Plattform Wikipedia verfasst, der viele Argumente dafür aufzeigt, wieso das nicht richtig ist. Die Wikipedia-Autorenschaft hat bis heute darauf nicht reagiert.

Der offene Brief von Russell Targ an Wikipeda in der deutschen Übersetzung

Remote Viewing ist keine „Pseudowissenschaft“. Bitte unterlassen Sie ab sofort diese Ungenauigkeiten und beleidigende Bezeichnung, die Sie auf meiner Wikipedia-Bio-Seite verbreitet haben.

Die Definition von Wikipedia: „Pseudowissenschaft ist eine Behauptung, ein Glaube oder eine Praxis, die als wissenschaftlich dargestellt wird, sich aber nicht an eine gültige wissenschaftliche Methode hält, der es an unterstützenden Beweisen oder Plausibilität mangelt, die nicht zuverlässig getestet werden kann oder die anderweitig keinen wissenschaftlichen Status hat. Der Begriff Pseudowissenschaft wird oft als inhärent pejorativ betrachtet, weil er suggeriert, dass etwas ungenau oder sogar täuschend als Wissenschaft dargestellt wird.“

Wikipedia (en) über Russell Targ:

Targ’s work on remote viewing has been characterized as pseudoscience and has also been criticized for lack of rigor.

Wikipedia (en) über Russell Targ:

A number of scientific reviews of the SRI (and later) experiments on remote viewing found no credible evidence that remote viewing works, and the topic of remote viewing is regarded as pseudoscience.

Wikipedia (en) über Remote Viewing:

There is no scientific evidence that remote viewing exists, and the topic of remote viewing is generally regarded as pseudoscience.

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Redakteure bei Wikipedia „Remote Viewing“ nicht als Pseudowissenschaft bezeichnen sollten, wenn es von der informierten wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht so bezeichnet wird.

  1. Um unsere Ergebnisse in den „Proceedings of the IEEE“ (Wissenschaftliche Fachzeitschrift) von 1976 zu veröffentlichen, mussten wir uns mit Robert W. Lucky, dem leitenden Herausgeber, und seinem Vorstand treffen. Der Herausgeber schlug uns vor, dass wir ihm zeigen, wie man ein Remote-Viewing-Experiment durchführt. Wenn das Experiment erfolgreich wäre, würde er unsere Arbeit veröffentlichen. Der Herausgeber war auch Leiter der Elektro-Optik am Bell Telephone Laboratory. Wir hielten einen Vortrag in seinem Labor. Er wählte dann einige Ingenieure aus, die für fünf Tage als „Remote Viewer“ zur Verfügung standen. Jeden Tag versteckte sich einer von ihnen an einem zufällig ausgewählten Ort in der nahe gelegenen Stadt. Nach den vereinbarten fünf Versuchen las der Redakteur die fünf Abschriften und ordnete jede der den Verstecken richtig zu. Dies war mit 0,008 signifikant (eins zu 5!, 5-faktoriell). Als Ergebnis veröffentlichte er unsere Arbeit über „Information Transmission Over Kilometer Distances“.
  2. In unserem 23-Jahres-Programm für die Regierung am SRI mussten wir Demonstrationsaufgaben für den Direktor der CIA, die Defense Intelligence Agency (DIA), die NASA und den Kommandierenden General des Army Intelligence Command durchführen. (Die Namen sind auf Anfrage erhältlich.) Für die CIA konnten wir einen riesigen Portalkran genau beschreiben und zeichnen, der auf acht Rädern über ein großes Gebäude rollt. Desweiteren konnten wir die 60-Fuß-„Scheiben“ einer Kugel, die im Norden Russlands gebaut wurde, genau beschreiben. Die Kugel war völlig korrekt beschrieben, obwohl ihre Existenz zu der Zeit unbekannt war. Die Beschreibung war so genau, dass sie zum Gegenstand einer Kongressanhörung des House Committee on Intelligence wurde. Man hatte Angst vor einem Sicherheitsleck. Es wurde kein Leck gefunden, und man sagte uns, wir sollten „weitermachen“.
  3. Remote Viewing ist leicht reproduzierbar und wurde überall auf der Welt demonstriert. Es war das Thema mehrerer Doktorarbeiten in den USA und im Ausland. Die Princeton Universität hatte ein 25-jähriges Programm zur Untersuchung von Remote Viewing mit mehr als 450 Studien. Prof. Robert Jahn veröffentlichte ebenfalls eine lange und hochsignifikante (p = 10–10 oder 1 in zehn Milliarden) experimentelle Untersuchung von Remote Viewing im Proceedings of IEEE 1982.
  4. Die Art von Aufgaben, die uns dreiundzwanzig Jahre lang im Geschäft gehalten haben, umfassten: SRI-Remote Viewer fanden einen abgestürzten russischen Bomber in Afrika; berichteten über den Gesundheitszustand amerikanischer Geiseln im Iran; beschrieben sowjetische Waffenfabriken in Sibirien; lokalisierten einen gekidnappten US-General in Italien; und sagten das Scheitern eines chinesischen Atombombentests drei Tage vor dessen Durchführung genau voraus bevor er stattfand, etc. Als die San Francisco Erbin Patricia Hearst aus ihrem Haus in Berkeley entführt wurde, war ein Remote Viewer des SRI-Teams der erste, der den Entführer namentlich identifizierte und dann das Entführungsauto genau beschreiben und lokalisieren konnte. Ich war auf der Polizeiwache in Berkeley und war Zeuge dieses Ereignisses.
  5. Jessica Utts, Professorin für Statistik an der University of California, Irvine ist Präsidentin der American Statistical Association. 1995 schrieb Sie für ihren Teil einer Evaluierung unserer Arbeit für die CIA: „Unter Anwendung der Standards, die für jeden anderen Bereich der Wissenschaft angewandt werden, kommt man zu dem Schluss, dass extrasensorische Wahrnehmungen (Remote Viewing) gut nachgewiesen sind. Die statistischen Ergebnisse der untersuchten Studien liegen weit über dem, was durch Zufall zu erwarten ist. Argumente, dass diese Ergebnisse auf methodische Fehler in den Experimenten zurückzuführen sein könnten, sind gründlich widerlegt. Remote Viewing wurde konzeptionell in einer Reihe von Laboratorien, von verschiedenen Experimentatoren und in verschiedenen Kulturen konzeptionell repliziert. Dies ist ein robuster Effekt der, wäre er nicht so ungewöhnlich, von der Wissenschaft nicht mehr als reales Phänomen in Frage gestellt werden würde. Es ist unwahrscheinlich, dass methodische Fehler diese bemerkenswerte Konsistenz erklären könnten.“
  6. Ob Sie nun einige, alle oder keine der obigen Aussagen glauben, es sollte klar sein, dass Hunderte von Menschen in einem 23 Jahre andauernden, mehrere Millionen Dollar teuren operativen Programm am SRI, der CIA, DIA und zwei Dutzend Geheimdienstagenten auf dem Armeestützpunkt in Ft. Meade involviert waren. Unabhängig von der persönlichen Meinung eines Wikipedia-Redakteurs, ist es nicht logisch kohärent, dieses ganze Remote-Viewing-Unternehmung als eine Art „Pseudowissenschaft“ zu verharmlosen. Außer mir gibt es eine Menge von promovierten Physikern, Psychologen und Leitern von Regierungsbehörden, die denken, dass unsere Arbeit wertvoll war, wenn auch rätselhaft.

~~~~ Russell Targ, 12. Mai 2014

PDF „Letter from Russell Targ to Wikpedia“ im Original zum Download auf seiner Seite

Remote Viewing im Auftrag

MITTEL UND MÖGLICHKEITEN

Viele verschiedene Fragestellungen sind mit Remote Viewing erforschbar. Besonders reizvoll ist auch die Möglichkeit, unabhängig von Raum und Zeit Orte und Situationen zu beleuchten und nach Lösungen zu suchen. Erwarten Sie aber keine Wunder – auch der beste Remote Viewer hat keine 100-prozentige Trefferquote. Die Methode ist nicht unfehlbar und hat Empfehlungs- oder Beratungscharakter.

Durch Remote Viewing eingeholte Informationen sind ausschließlich Empfehlungen oder Beratungen ohne Gewährleistung. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und alle verfügbaren Informationen auf der Basis von Logik und Rationalität abzuwägen. Speziell im Gesundheitsbereich gilt: Die Inhalte der Sessions können und sollen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen.