Jessica Utts

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Dr. Jessica Utts ist Professorin für Statistik an der University of California, Davis. Sie verbrachte 1988/89 ein Jahr als Gastwissenschaftlerin mit dem Remote Viewing Program am SRI International und war während der Dauer des Programms als Beraterin am SRI und SAIC tätig.

1995 ernannte das American Institutes for Research (AIR) ein Gremium, das hauptsächlich aus Utts und Ray Hyman bestand, um das STAR GATE Projekt zu bewerten, insbesondere im Hinblick auf Remote Viewing für Spionageanwendungen. Dazu wurden einige (nicht alle!) Akten des Projektes zur Untersuchung freigegeben.

Der daraus resultierende AIR Report führte im Endeffekt zur offiziellen Einstellung des staatlich geförderten Remote-Viewing-Programms. Die Bewertung der beiden beteiligten Wissenschaftler ist ein interessantes Zeugnis für die unterschiedlichen Sichtweisen, mit denen die vorliegenden Ergebnisse bewertet wurden. Jessica Utts legte dar, dass die statistischen Daten eine Existenz von ESP zweifelsfrei beweisen können, weil die Treffergenauigkeit weit oberhalb von statistischen Wahrscheinlichkeiten liegt, die nur zufällig sein könnten. (Die Rede war von einer Signifikanz von stellenweise bis zu 1:10.000.000.000). Hyman argumentierte dagagen, dass die erhaltenen Ergebnisse zu vage für eine Anwendung seien. Außerdem wurde Utts vorgeworfen, dass sie „nicht unabhängig von dem Forschungsteam war“, da sie auch als Co-Autorin mit dem Parapsychologen Edwin May (der 1985 die Leitung von STAR GATE übernahm) Arbeiten veröffentlicht hat.

Hyman schrieb seinen Bericht nicht gleichzeitig mit Utts, sondern veröffentlichte ihn erst nach Vorliegen ihrer Arbeit als einen Kommentar. Er bezog sich bei seinem negativen Urteil auch nicht auf ihre Betrachtung der statistischen Signifikanz, sondern mehr auf die Tatsache, dass die durch Remote Viewing erhaltenen Daten eben nicht sauber und hundertprozentig relevant sind. Da er mit der Anwendung der Methode nicht so vertraut war, konnte er allerdings auch das Zustandekommen der Eindrücke nicht richtig bewerten, zum Beispiel in Bezug darauf, dass die Viewer grundsätzlich alles notieren, was ihnen ins Bewusstsein kommt. Darüber hinaus waren die zur Verfügung gestellten Daten – nach Aussagen anderer Beteiligter – wohl auch nicht gerade eine Auswahl der „Sternstunden“ der Viewer. So gesehen sind beide Meinungen nebeneinander gültig, – aber Hymans Bewertungen jedenfalls gaben den Ausschlag dafür, dass die Finanzierung des Programms nach dem AIR-Report eingestellt wurde.

Jessica Utts selbst ist jedoch von den Forschungsergebnissen am SRI und auch späteren Untersuchungen zu ESP überzeugt. Sie ist im im Vorstand der International Remote Viewing Association (IRVA) tätig.

 


Mehr Infos:
Publikationen:
  • Jessica Utts Beurteilung der Beweise für PSI (publiziert auf Research Gate)
  • PAPERS RELATED TO THE 1995 REVIEW OF THE GOVERNMENT STARGATE PROGRAM (externer Link)
  • May, E. C., J. M. Utts, B. S. Humphrey, W. Luke, T.J. Frivold, and V. V. Trask. (1990). Advances in Remote Viewing, Journal of Parapsychology, 54(3), 193-228.
  • Hansen G. P., J. M. Utts, and B. Markwick. (1992). Critique of the PEAR remote viewing experiments. Journal of Parapsychology, 56(2), 97-113.
  • Utts, J. (1993). Analyzing free-response data–a progress report. In PSI Research Methodology–A Reexamination, ed. L. Coly and J. D. S. McMahon, Parapsychology Foundation, New York, 71-83
  • Utts, J. (2018). An Assessment of the Evidence for Psychic Functioning. Journal of Parapsychology, 82: 118-146.