„ … a handful of UAP appear to demonstrate Advanced Technology …“

Der Geheimdienst-Bericht über die „Vorläufige Bewertung Unidentifizierter Luftphänomene“, der heute veröffentlicht wurde, war mit Spannung erwartet worden. Schon in den letzten Wochen und Monaten wurden immer mehr Fotos und Videos geleaked, die man teilweise auch von offizieller Seite später bestätigte. Das Phänomen UFO heisst nun UAP – „Unidentified Aerial Phenomenon“, womit im Prinzip nur die Begrifflichkeit etwas aufgefrischt wurde, weil beim Vorgängerbegriff schon lange niemand mehr wertneutral an fliegende Objekte aller Art denken würde.


PDF-Download:
„Preliminary Assessment: Unidentified Aerial Phenomena“ – Originalfassung englisch
Vorläufige Bewertung: Unbestätigte Luftphänomene – deutsche Übersetzung


Im Bericht selbst wird vor allem auf die registierten Vorfälle aus jüngerer Zeit Bezug genommen, konkret auf alles aktenkundige dieser Art aus den Jahren 2004 bis 2021. Die Kernaussage des Dokumentes ist dabei sehr sokratisch – man weiß, dass man nichts weiß. So spektakulär manche Beschreibungen von Sichtungen auch sein mögen, so wenig finale Erklärungen gibt es. Man muss sich vorert darauf beschränken, die gesammelten Eindrücke in 5 verschiedene Schubladen abzulegen: Luftwirbel, natürliche atmosphärische Phänomene, Entwicklungsprogramme der US-Regierung oder der US-Industrie, ausländische gegnerische Systeme und „Sonstiges“. („airborne clutter, natural atmospheric phenomena, USG or U.S. industry developmental programs, foreign adversary systems, and a catchall >other< bin.“)

Das bedeutet aber auch: Wenn man die Ereignisse der ersten 4 Kategorien abzieht, bleibt in der fünften Schublade immer noch etwas übrig. Das ominöse „other“ ist es nun, was Grund zum Grübeln bietet. Die Reaktionen und Bewertungen der USA sind natürlich vorhersehbar – frei zusammengefasst: „Bessere Technologie als unsere ist grundsätzlich eine potentielle Bedrohung. Wenn es feindliche Mächte auf der anderen Seite der Erdkugel sind, ist das ein Problem. Wenn es gar nicht von der Erde kommt, ist es auch ein Problem.“ Für eine Nation, die es gewohnt ist, militärisch gesehen von der Spitze der Nahrungskette nach unten zu schauen, ein wohl ungewohntes Eingeständnis. Offiziell macht man sich aber die meisten Sorgen um die vielen Linienflugzeuge, die mit den fliegenden Geisterfahrern in ihrem schön geregelten Luftraum ein Problem bekämen.

Es gibt aber anscheinend nicht wenig Phänomene, die häufiger auftreten und damit eine gewisse Bestätigung für die Echtheit der Beobachtungen schon in sich tragen. Jahrelang hatte das US-Militär Sichtungen von unbekannten Flugobjekten mit Marine-Schiffen und Militärjets gesammelt. Kampfpiloten berichteten bei Trainingsflügen von teils spektakulären Begegnungen mit unbekannten Flugobjekten. Entschuldigend wird angeführt, dass die bisher gesammelten Beobachtungen meist nur zufällig passiert sind, und die entsprechenden Sensoren deshalb keine genaueren Daten aufzeichnen konnten.

Bei 18 Vorfällen, die in 21 Berichten beschrieben wurden, berichteten Beobachter über ungewöhnliche UAP-Bewegungsmuster oder Flugeigenschaften.

Einige UAP schienen in der Luft stationär zu bleiben, sich gegen den Wind zu bewegen, abrupt zu manövrieren oder sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit zu bewegen, ohne erkennbare Antriebsmittel zu besitzen. In einer kleinen Anzahl von Fällen verarbeiteten militärische Flugzeugsysteme Hochfrequenzenergie, die mit UAP-Sichtungen in Verbindung gebracht wurde.

Es folgt der Schluss, man müsse unbedingt eine Stelle einrichten, die sämtliche UAP-Sichtungen sammelt, vergleicht und auswertet. „Einige dieser Schritte sind ressourcenintensiv und würden zusätzliche Investitionen erfordern.“ Nicht überraschend.

Remote Viewing und die Aliens

Die Anwender von Remote Viewing hatten schon immer auf dem Schirm, was es bedeutet, wenn man wirklich >jedes< Ziel anschauen kann. Man muss an dieser Stelle nicht die unzähligen Sessions auswerten, die extraterrestrische Intelligenz und ihre Technik zum Inhalt hatten. Auch hier kann nicht zweifelsfrei entschieden werden, wo die echten Daten aufhören und die AOL anfangen, zumal der größe Teil der heute im Umlauf befindlichen Ergebnisse ohne die Absicherung einer verlässlichen Protokollstruktur entstanden sind. Auch False-Flag-Aktionen und -Informationen sind nicht von vornherein auszuschließen, Motive gäbe es. Trotzdem – selbst wenn man hier nur einen geringen Prozentsatz als potentiell belastbar annimmt, ist die Folgerung schon weitreichend. Man benötigt nicht hunderte Aliens oder deren Raumschiffe, um ihre Existenz nachzuweisen – eines reicht im Prinzip schon.

(Protokollbasiertes) Remote Viewing könnte in diesem Zusammenhang allerdings einen großartigen Beitrag zur Aufklärung leisten. Das, was die Ersteller des UAP-Berichtes bedauern – nämlich im Moment der Aufnahmen keine besseren Sensoren zur Verfügung gehabt zu haben – lässt sich mit unserer Technik zumindest teilweise nachholen. Informationen erlangen über die Grenzen von Raum und Zeit (!) hinweg, es wäre nichtmal schwer zu tasken. Beschreibe das Objekt auf diesem Foto, diesem Video. Im Detail. In einem ordentlichen operationalen Arbeitssetting.

Weiterhin wäre eine Voraussage der nächsten Begegnungen eventuell denkbar. Die bisher möglichen Zukunftsvorhersagen mit Remote Viewing haben zwar keine huntertprozentige Trefferquote, aber selbst ein mit 20- oder 30-prozentiger Wahrscheinlichkeit bestimmter Treffpunkt wäre unterm Strich eine profitable Angelegenheit für die Datensammler mit den Vor-Ort-Sensoren.

Zahnarzt auf dem Djemaa el Fna in Marrakesch: Zum Beweis seines Könnens reicht ein großer Haufen gezogener Zähne.

So dann. Von einigen Viewern hört man, dass gerade die Archive durchsucht werden nach vorzeigbaren Sessions über Mond, Mars, ETs, Oumuamua und so weiter. (Mit einem Augenzwinkern als Vergleich das Bild von dem Zahnarzt in Marakesch, der mit seinem Stand die Basic Rules der Eigenwerbung verkörpert.) Aber: Wir bereiten uns darauf vor, endlich mal über diese Themen reden zu können. Das ist bisher keine Selbstverständlichkeit und wird vielfach mindestens mit hochgezogenen Augenbrauen der Mitmenschen quittiert.

Erzählungen von aktiven Fliegern und Analysten des Militärs und des IC beschreiben Verunglimpfungen, die mit der Beobachtung von UAP, dem Berichten darüber oder dem Versuch, es mit Kollegen zu diskutieren, verbunden sind. Obwohl die Auswirkungen dieser Stigmata in dem Maße abgenommen haben, in dem sich hochrangige Mitglieder der wissenschaftlichen, politischen, militärischen und nachrichtendienstlichen Gemeinschaft ernsthaft mit der Thematik in der Öffentlichkeit auseinandersetzen, läßt das Reputationsrisiko viele Beobachter möglicherweise lieber schweigen, was die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Thematik erschwert.

Narratives from aviators in the operational community and analysts from the military and IC describe disparagement associated with observing UAP, reporting it, or attempting to discuss it with colleagues. Although the effects of these stigmas have lessened as senior members of the scientific, policy, military, and intelligence communities engage on the topic seriously in public, reputational risk may keep many observers silent, complicating scientific pursuit of the topic.

Interessant in diesem Zusammenhang der kurze Seitenblick auf einige Sessions, die für den Sommer 2021 ein sehr nachrichtenrelevantes Thema mit gewissen Parallelen voraussagen. Wie immer, ist man trotz aller Kristallkugelschau erst hinterher schlau, was gemeint war. Wir dürfen jedenfalls gespannt sein, was die öffentliche Diskussion in den kommenden Wochen bringt.